ESTA, 19 Jahre alt:
Kam
mit ihren Eltern und 2 Gemeinde-pfarrern, die eng mit der Famile befreundet
sind, zu uns in die Physiotherapie.
Wir
wurden gebeten, uns das Kind anzuschauen mit der Frage, ob Sie durch unsere
Hilfe „normal“ laufen könne.
Esta
saß barfuß auf dem Boden, - wie viele Kinder hier. Ihre Knie und Hüften waren
so stark gebeugt, dass Sie an den Oberkörper gepresst waren.
-
Das ist nach wie vor ihre Lieblingshaltung und sofern von Außen kein Impuls
kommt, bleibt Sie genauso sitzen. -
Wir
erfuhren, dass Sie im Alter von 4 Jahren eine schwere Infektion hatte, wonach
Sie für einige Wochen einen steifen Nacken, eine überstreckte Haltung der HWS
und reduzierte Beweglichkeit im Rumpf zeigte.
- Wir vermuten Hirnhautentzündung. -
Die
Eltern hofften, es würde sich wieder regenerieren und die Symptome wieder
verschwinden.
Sie
suchten 2-3 Jahre später einen Arzt auf, der aber auch keine klare Diagnose treffen konnte. Es gab wohl immer
wieder Phasen, in welchen Therapie in Kumasi stattfanden, aber auch diese brachten keine Besserung.
Esta
ist seit ihrer Krankheit zuhause, das bis dahin erworbene Sprachvermögen in
Englisch reduzierte sich und auch ihre Intention zu sprechen ging gegen Null.
Sie versteht zwar alle Anweisungen in Twi und kann ihnen langsam Folge leisten,
aber ihr Bewegungsverhalten litt leider sehr und es war ihr unangenehm sich zu
bewegen.
Im
Stand und Gang zeigt sie einen deutlich ausgeprägten Shift nach links und will
das rechte Bein kaum belasten oder benutzen. Ein freier Stand oder Gang ist
momentan noch nicht möglich. Wenn Sie auf einem Hocker oder Rollstuhl sitzen soll, zeigt sich ihre starke
Angst zu fallen, sie wird sehr unruhig und möchte auf den Boden zurück.
Sie
liebt einfache Aufgaben wie z.B. Klatschspiele, Ball werfen oder Puzzlespiele.
Es ist sehr schön zu sehen, wie Esta sich über unsere Therapiezeiten freut und
meistens ein grosses Lächeln für uns hat.
Ihr
Lachen ist faszinierend.
Ein
besonders schöner Moment war, als wir
während der Therapie Musik abspielten
und Esta plötzlich von selbst
anfing die Arme im Rhythmus der Musik zu bewegen. Wir sind mit ihr aufgestanden
und haben nach und nach die Hilfestellung reduziert. Sie vertraute uns und sich
selbst trotzdem soviel, dass wir immer mehr ins Tanzen übergehen konnten. Sie
war über diesen Moment sehr glücklich. Sie war so in der Musik und dem Tanzen,
dass sie gar nicht merkte, dass sie sich auf einmal in einem freien Stand
befand und in diesem auch noch ihr Becken bewegte.
Esta
bekommt täglich ca. 45-60 min Therapie und verbringt die Zeit bei uns mit
verschiedenen Aufgaben. Wir trainieren Gleichgewicht, Stabilität, Koordination,
Transfers, Konzentration, einfache Fang-u. Wurfspiele, sowie laufen, stehen,
sitzen und: Tanzen!
Inzwischen
sitzt sie auch gern im Rollstuhl und wir laufen fast immer in den Therapieraum,
was ca. 50m sind. Es ist toll zu sehen, welchen Erfolg tägliche Arbeit bringt
und momentan macht Esta große Fortschritte. Nun hoffen wir, dass die Eltern
diese Arbeit übernehmen und sich der Erfolg nicht deutlich reduziert.
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