Durch unsere Freundschaften zu einigen Leuten
in Offinso, bekommen wir auch tieferen Einblick
in das ghanaische Dorfleben, in die alltäglichen Strukturen, die
Mann-Frau Hirarchien, der Umgang mit den Kindern, die Möglichkeiten- oder eben Nicht-Möglichkeiten
der Schulbildung, das Überleben als alleinerziehende Mutter mit weniger als
einem Euro am Tag usw…
Messak ist ein 19 jähriger Junge aus dem Dorf,
der hier im Center immer seinen Freund Yaw besuchen kommt und zu denen wir
engen Kontakt haben, ist unser Twi Lehrer (Twi= Ghana- Ashanti Regional
Sprache)und unser Azonto Tanzlehrer (Asonto= der Tanzstil hier schechthin). Er
ist Teil eines Projekts von Mary Antwi, bei dem die Hälfte der Aufnahmegebühr für
die Schule bezahlt wird. Trotzdem wartet er seit 3 Jahren darauf, zur Schule
gehen zu dürfen. Seine alleinerziehende Mutter konnte sich nur mit Mühe die
Schule für seine anderen fünf Geschwister leisten. Sein Vater starb vor 4
Jahren, hinterließ der Familie ein Stückchen Land auf dem sie gerade soviel
anpflanzen können, dass der Erlös vom Verkauf auf dem Sonntagsmarkt die Miet-
und Stromkosten deckt. Für Gummistiefel, die u.a. vor Schlangenbissen schützen
(und von denen hier im Center deswegen
viele Beinamputierte Kinder sind) reicht das Geld nicht, sagt Messak der mit
seinen Flip Flops durch die Plantagen rennt.
Im Gegensatz zu vielen anderen, die uns hier
häufig nach Geld, Uhren und Laptops etc. anbetteln, hatte Messak nie nach etwas
gefragt oder von uns verlangt. Er erzählte uns von seinem Traum Polizist zu
werden und daraufhin entschlossen wir uns (das sind Aurelia, Yvonne, Katrin und
Maria- eine Volunteerin aus Dänemark) ihn auf seinem Weg zu unterstützen und
ihm seine 4-jährige Senior Highschool mit umgerechnet etwa 20 Euro im Monat zu
finanzieren.
Auch haben wir ihn und Yaw zu einem
Tagesausflug zum Lake Bosomtwi eingeladen, da sie noch nie weiter gereist
waren, als in die 30 km weit entfernte Stadt Kumasi.
Inzwischen sind wir der Meinung, dass wir auch
gerne mehr Einzelschicksale, wie z.B. Messak, unterstützen möchten, da solche
ohne Externe Hilfe so gut wie keine Chancen auf eine sichere Zukunft haben. Es geht
uns sehr nahe all die Schicksale der Menschen hier zu erfahren und zu wissen,
dass man nicht allen helfen kann, so gerne wir das auch machen würden. Wir
fangen mit kleinen Schritten an und geben dabei unser Bestes.
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