Sonntag, 17. Februar 2013

Messak

Messak



Durch unsere Freundschaften zu einigen Leuten in Offinso, bekommen wir auch tieferen Einblick  in das ghanaische Dorfleben, in die alltäglichen Strukturen, die Mann-Frau Hirarchien, der Umgang mit den Kindern, die Möglichkeiten- oder eben Nicht-Möglichkeiten der Schulbildung, das Überleben als alleinerziehende Mutter mit weniger als einem Euro am Tag usw…

Messak ist ein 19 jähriger Junge aus dem Dorf, der hier im Center immer seinen Freund Yaw besuchen kommt und zu denen wir engen Kontakt haben, ist unser Twi Lehrer (Twi= Ghana- Ashanti Regional Sprache)und unser Azonto Tanzlehrer (Asonto= der Tanzstil hier schechthin). Er ist Teil eines Projekts von Mary Antwi, bei dem die Hälfte der Aufnahmegebühr für die Schule bezahlt wird. Trotzdem wartet er seit 3 Jahren darauf, zur Schule gehen zu dürfen. Seine alleinerziehende Mutter konnte sich nur mit Mühe die Schule für seine anderen fünf Geschwister leisten. Sein Vater starb vor 4 Jahren, hinterließ der Familie ein Stückchen Land auf dem sie gerade soviel anpflanzen können, dass der Erlös vom Verkauf auf dem Sonntagsmarkt die Miet- und Stromkosten deckt. Für Gummistiefel, die u.a. vor Schlangenbissen schützen (und von denen hier  im Center deswegen viele Beinamputierte Kinder sind) reicht das Geld nicht, sagt Messak der mit seinen Flip Flops durch die Plantagen rennt. 

Im Gegensatz zu vielen anderen, die uns hier häufig nach Geld, Uhren und Laptops etc. anbetteln, hatte Messak nie nach etwas gefragt oder von uns verlangt. Er erzählte uns von seinem Traum Polizist zu werden und daraufhin entschlossen wir uns (das sind Aurelia, Yvonne, Katrin und Maria- eine Volunteerin aus Dänemark) ihn auf seinem Weg zu unterstützen und ihm seine 4-jährige Senior Highschool mit umgerechnet etwa 20 Euro im Monat zu finanzieren. 

Auch haben wir ihn und Yaw zu einem Tagesausflug zum Lake Bosomtwi eingeladen, da sie noch nie weiter gereist waren, als in die 30 km weit entfernte Stadt Kumasi.

Inzwischen sind wir der Meinung, dass wir auch gerne mehr Einzelschicksale, wie z.B. Messak, unterstützen möchten, da solche ohne Externe Hilfe so gut wie keine Chancen auf eine sichere Zukunft haben. Es geht uns sehr nahe all die Schicksale der Menschen hier zu erfahren und zu wissen, dass man nicht allen helfen kann, so gerne wir das auch machen würden. Wir fangen mit kleinen Schritten an und geben dabei unser Bestes.

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